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VERLORENES  KUNSTHANDWERK.

 

SANDAUER DOSEN DER FAMILIEN KRAUS.

Bildergalerie

In Malsch in Baden begann die Geschichte der „Sandauer Dosen“. Hier wurde im Jahre 1744 Johann Geiger geboren. Beim Dosenerzeuger Beck in Rastatt erlernte er den Beruf des Drechslers und machte nach Jahren der Wanderschaft seinen Meister. 1799 machte er sich in Untersandau selbständig. Er erwarb ein Haus und eröffnete eine Drechslerwerkstatt. Auch Dosen, wie sie in Rastatt gefertigt wurden, stellte er her. Die Produkte seiner Werkstatt kamen gut an und wurden gut verkauft. Als die Arbeit für ihn zuviel  wurde,  stellte er einen  Gesellen ein.  

 

Er arbeitete sich gut ein und verriet ihm ein Rezept zur Herstellung eines strapazierfähigen Lackes. Dieses einzigartige Rezept war ein Geheimnis und blieb es bis heute. So entstanden in Untersandau aus den Rastatter Dosen die „Sandauer Dosen“. Er baute speziell für deren Herstellung einen besonderen Backofen. So entwickelte er mit seinem Gesellen über Jahre  besondere  Formen und Ausführungen der  zu dieser Zeit beliebten Schnupftabaksdosen. Sie wurden in alle Welt verkauft. Nach dem Tod Geigers, im Jahre 1836, übernahm sein Neffe Josef Kailer den Betrieb. Er führte das Begonnene weiter und übergab es wiederum seinen Gesellen Martin Lindmayer und Adalbert Kraus. Auch das Geheimnis der Erzeugung dieses einzigartigen Lackes wurde so mündlich weitergegeben. Beide machten sich selbständig und gaben dieses erfolgreiche Konzept ihren Söhnen Max Lindmayer und Georg Kraus (1852 - 1929) weiter. Die beiden Söhne von Georg Kraus,  Emil (geb. 1879) und Josef (geb. 1884), waren ca. 1930 die einzigen, die dann mit der Herstellung der „Sandauer Dosen“ und vor allem mit der des geheimnisvollen Lackes vertraut waren. Die Nachfrage nach den einstmals so begehrten „Sandauer Dosen“ für Schnupftabak, Tabak und Zigaretten ging drastisch zurück. Kriegszeiten ließen den gesamten Exportmarkt wegbrechen. Auch die weiteren Erzeugnisse wie Bilderrahmen, Puderdosen, verschiedene Haushaltsdosen, Griffel- u. Federbüchsen,  Schmuckdosen, Kassetten, Tintenbehälter bis hin zum Knauf für Gehstöcke ließen sich durch die Weltwirtschaftskrise immer weniger verkaufen. So begann bereits vor dem zweiten Weltkrieg der langsame Niedergang dieses Kunsthandwerks. Die Alten lernten ihre Söhne zwar noch an und  fertigten  für den bescheidenen Bedarf im Inland. Doch schon in den Kriegsjahren lernten die Jungen einen weiteren Beruf, um ihre Familien zu ernähren. Was bleibt ist die nostalgisch- verklärte Erinnerung der Nachfahren, die das ansehnliche Produkt heute als geldwerte Antiquität sehen und oft nur wenig von der Mühe der Erzeugung wissen. Die handwerklich aufwendige Fertigung beginnt mit  einfachem Kartonmaterial. Passend zugeschnitten und zum Teil verklebt werden sie in die für die einzelnen Dosengrößen bereitstehenden Teilformen eingespannt und gepresst. Bereits hier ist künstlerische Phantasie gefragt. Beginnen doch schon hier die sanften Formen der verschiedenen Dosen. Nach entsprechender Zeit wird der genannte Grundstoff aus den vielen Schraubzwingen und Wicklungen befreit. Jetzt muß er einige Zeit in einer besonderen Beize aus einem Ölgemisch verbringen. Es fördert das Zusammenhalten und die Festigkeit der einzelnen Teile. Danach erfolgt der erste „Backvorgang“ der Grunddose. Nach dem Abkühlen ist die Montage und langes geduldiges Schleifen, Feilen und Schmirgeln angesagt. Danach beginnt die langwierige Prozedur des Lackierens. Zwischen  4 und 14mal (bei Hohlformen). Bei Sonderanfertigungen kommt der benannte Lack wieder zum Einsatz, und dann ein- bis zweimal ein mit Zinn versetzter Lack für die oberen Schichten der Stücke. Und jedem Lackiervorgang folgt das Backen oder Einbrennen. So entsteht nach jedem Lakier- und Backvorgang ein immer härteres Material. Jeder Schritt erhöhte die Festigkeit dieser besonderen Gebrauchsgüter.

 

ARP-Foto: „Sandauer Dosen“.  -  Ausstellung;  2020/21.

 

Es entstehen besondere Stücke für außergewöhnliche Geschenke und Alltagsgegenstände, die durch ihre künstlerische Anlehnung Freude spenden. Nachdem sie den Backofen zwischen vier- und vierzigmal (Sonderanfertigungen) passiert haben, sehen sie fast Edelhölzern ähnlich. Eine dezente Farbgebung rundet diesen Eindruck ab. Jetzt erhält alles seinen letzten Schliff. Dazu kommen Bimsstein und Filz zum Einsatz. Die Endpolitur wurde zum großen Teil mit Tripel durchgeführt, einer rötlich - gelben und erdigen Paste. Sie enthält den pulverisierten Kieselpanzer winziger Diatomeen sowie Ton. Mehr dazu vom „ERC“! Der "ERC" nennt seinen Mitgliedern gerne Adressen von Museen in welchen Sandauer Dosen zu sehen sind!

 

 

Eurokunst-Quellen:

Anna Heil geb. Kraus, Juliane Purtauf geb. Heil, Elsa Kraus (Tochter von Josef Kraus), Berta Martin geb. Heil, U. Gücklhorn, Dr. E. Reichl, E. Landschau,

K. Moißl, Dr. M. Urban.

 

 

 

 

 

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Juliane von Sandau Preis 2023

   4.Preisvergabe Dezember 2023

 

Juliane Purtauf (1919-1965) war die Iniziatorin der Vereinigung der Kunstinteressierten (VK).

Die VK ist die Vorläuferorganisation des Eurokunst-Reise-Club (ERC)

und des Eurokunst Förderkreises!

Eurokunst-Erzählungen: "Juliane von Sandau" und der "Goldene Handschuh".

 

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Vorgaben zur Teilnahme:

 

Sie Reisen mit offenen Augen!

Sie haben auf Ihrer Reise Menschen in Not gesehen.

Sie haben auf Ihrer Reise Menschen in Not wahrgenommen!

Sie haben auf Ihrer Reise Menschen in Not geholfen.

Sie helfen Menschen in Not auch weiter!

 

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Schildern Sie uns Ihre Erfahrungen.

Schreiben Sie uns wie Sie helfen / geholfen haben.

 

Geben Sie uns die Möglichkeit darüber zu berichten.

Menschen in Not sehen und sofort helfen!

 

Danke für Ihre Hilfe Menschen zu helfen,

WEITERES: Kurzer Text an E-Mail: eurokunst@web.de

Der Rechtsweg ist ausgeschossen. 

 

Mitglieder der Eurokunst-Redaktion wählen drei besondere Helfer im November 2023 aus.

Die Preisträger werden, von  Eurokunst, schriftlich benachrichtigt!

 

 

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